Anzeige

Früher haben wir jedes Geheimnis spontan miteinander geteilt. Wenn wir uns heute treffen, verhalten sich alle so förmlich und verschlossen, als würden sie gerade eine Pressekonferenz geben.

Auch Freunde können sich auseinanderleben. Nur im Gegensatz zu Eheleuten gibt es viel weniger Notwendigkeit, wieder einen Draht zueinander aufzubauen.

Wer sich ständig wie der Chef aufführt, braucht sich nicht zu wundern, wenn die Leute irgendwann bezahlt werden möchten, um sich noch mit einem abzugeben.

Freunde können irgendwann zu Feinden werden. Die Streitpunkte sind meist Macht, Geld oder Liebe. Doch auch Kleinigkeiten wie falsch verstandene Worte sind manchmal der Auslöser.

In manchen Freundeskreisen herrscht eine Hackordnung, sodass man sich ständig von neuem behaupten muss. Leider geht dieser sinnlose Kraftverbrauch irgendwann auf die Substanz.

In jungen Jahren findet man wie von alleine Anschluss. Doch im Laufe der Zeit kommt diese Fähigkeit abhanden. Wer dann keine Freunde hat, wird vielleicht nie wieder welche finden.

Wenn dein Freundeskreis dich anders sieht, als du es möchtest, kannst du ihn natürlich austauschen. Dumm nur, wenn sich herausstellt, dass auch die neuen Leute dasselbe sehen wie die alten.

In jungen Jahren nehmen Freundschaft und Gruppenzugehörigkeit noch eine hohe Stellung ein. Doch die Welt zeigt einem recht bald, wie unwichtig das im Vergleich zu Geld und Erfolg ist.

Einst haben wir den Spaß um jeden Preis gesucht. Inzwischen hat sich eine Seuche hineingeschlichen, wenn wir uns sehen. Alle sind so "corporate", dass es langweilig zugeht wie auf einer Firmenfeier.

Wenn sich gute Freunde verkrachen, besteht stets die Möglichkeit, den Kontakt abzubrechen. Leider gehen solchen radikalen Handlungen häufig Missverständnisse voraus.

Früher waren wir wirklich Freunde und haben unser Blut mithilfe eines Dolches verbunden. Wenn wir uns heute treffen, herrscht die Angst, denselben Dolch plötzlich in seinem Rücken zu finden.

Immer wieder haben wir vor, mit alten Freunden Kontakt aufzunehmen. Wenn es dann endlich dazu kommt, könnte man aber erschrocken feststellen, dass der Ort des Wiedersehens ein Friedhof ist.

Früher waren wir noch die drei Musketiere. Heute sind wir vom Winde verweht

Als wir jung waren, sind wir noch ausgegangen und wollten etwas erleben. Heute sind wir froh, wenn wir nicht das Haus verlassen müssen.

Es gab Zeiten, da wollten wir noch die Welt verändern und nach dem Unmöglichen streben. Inzwischen sind wir in unserem Trott gefangen und scheuen jeden frischen Wind.

Vor nicht allzu langer Zeit konnten wir uns noch alles erzählen. Mittlerweile passen alle auf, nichts mehr Falsches zu sagen und sich nur keine Blöße zu geben.

Mit wem soll ich schon reden? Vor einigen Jahren haben wir uns noch gelegentlich getroffen oder miteinander telefoniert. Inzwischen gibt es aber fast niemanden mehr.

RoBeep

Spruch und Glückwunsch Generator
RoBeep ein Sprüche und Glückwunsch Generator
Kopiere deinen Spruch durch Speichern in die Zwischenablage für alle Kommunikationsmittel wie E-Mails, Kurznachrichten, Messages und WhatsApp.