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Unser Kiez wurde verraten! Die urige Kneipe ist weg mit den Daddelautomaten. Statt Kickboxen lehren sie hier nun Pilates und ein Drink im neuen Café zehrt auf dein ganzes Erspartes.

Obwohl ich die Ursache bin für die Gentrifikation gab es von den Immobilienhaien dafür keinen Cent Lohn. Sie tun sich sogar erdreisten, die Preise so zu erhöhen, dass ich sie mir nicht mehr kann leisten.

Statt Latte macchiato und Soja Kefir wollen wir lieber zurück unser ehrliches Bier. Die Kneipe am Eck ein Kuriosum geworden, verdrängt von Öko-Mütter und Yuppiehorden.

Warum ich über dieses Viertel fluche? Ich seh schwarz bei meiner Wohnungssuche. Hier wird alles teuer und pompös. Deshalb muss ich wohl umziehen in die Banlieues.

Noch wohn ich im Keller, doch bald bin ich überall und baue bis in das Dachgeschoss aus meinen Serverpark. Mit Geld aus Highspeed-Geschäften kauf ich die Mieter raus, und verwandel das Ding in ein Roboterhaus.

Mit ein wenig Geld und etwas Fleiß wohnen wir bald so schön wie in Versailles. Wer in diesem Bezirk lebt, ist von edlem Blut, und die niederen Kasten zollen uns von nun an Tribut.

Warum ich so viel für die Miete zahl? Als Mensch hast du die Wahl. Willst du auf der goldenen Seite des Lebens stehen oder im tristgrauen Ghetto untergehen.

Weil es mir hier so gut gefällt geb ich aus für die Miete immer mehr Geld. Doch wenigstens ist man hier unter sich und vermischt sich mit den Plebejern nicht.

Plattengeschäfte und Secondhand-Läden sterben, werden verdrängt von Filialen der Lifestyle-Konzerne. Das Viertel zeigt sein kapitalistisches Gesicht und das gefällt den alten Anwohnern nicht.

Wie schön war es hier doch in den guten alten Tagen, noch vor den hohen Mieten, den Karrieristen und der Touristenplage.

Fühlst du diesen urbanen Effet? Ich komm mir vor wie in New York oder auf den Champs Élysées. Es ist zwar ganz schön laut, doch es wird noch immer umgebaut.

Langweilt mich nicht mit der Gentrifizierung! Das ist doch Schnee von gestern. Inzwischen haben wir die Oligarchisierung.

Seit ich in diesem Viertel bin, ist es auf einmal cool und in. An wem das liegt, kann sich jeder denken, doch niemand will mir dafür ein Dankeschön schenken.

Über mir wohnt ein Start-up-Millionär. Das fühl ich mich selber gleich hip und elitär.

Auch wenn ich noch bewohne, mein Zimmer bei Mama, die Gegend hier ist der totale Hammer. Wer hier wohnt, gehört zur Elite und muss berappen die doppelte Miete.

Wenn sie weiter so wächst, die Immobilienblase, landen wir alle noch auf der Straße!

Seit ich mein Zuhause als Ferienwohnung vermiete, kann ich leben nur von Rendite.

Die böse Gentrifikation frisst auf Dreiviertel meines Lohns.

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